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Ortsteil 98669 Veilsdorf (Vorwahl: 03685)||    
Einwohner gesamt|825 (Stand 9/2022)|    
Fläche in ha|1313|    

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Ortsteil 98669 Kloster Veilsdorf (Vorwahl: 03685)||    
Einwohner gesamt|595 (Stand 9/2022)|    
Fläche in ha|106|    

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Einheitsgemeinde Veilsdorf im Überblick    
Einwohner gesamt 2837 (Stand 07/2016)  
Fläche in ha 3091  
Bürgermeister Stefan Ullrich  
Kirchen St. Aegidien Kirche Hessberg, erbaut vor 1425
St. Veits Kirche Veilsdorf, erbaut 1308
Trinitatis Kirche Veilsdorf, erbaut 1604
evang. luth. Pfarramt Veilsdorf
03685/683811

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Chronik der Ortschaften

Geschichtliches, landschaftliches und anderes über die Gemeinde Veilsdorf und ihre Ortsteile.

Bereits von weitem erblickt der Reisende das idyllisch im Werratal gelegene Dorf Veilsdorf. Die Gemeinde mit ihren 6 Ortsteilen, Veilsdorf, Kloster Veilsdorf, Schackendorf, Hetschbach, Goßmannsrod und Heßberg, beheimatet rund 2900 Einwohner.

Das Wappen der Gemeinde - ein Schild geteilt - von oben rot über silber durch drei aufrechte Spitzen, unten in schwarz eine goldene Waage - zeigt in großen Zügen den historischen Ursprung der Gemeinde.

In der urkundlichen Ersterwähnung der Gemeinde im Jahre 817 überträgt der fränkische Graf Erpho Besitzungen zu Veilsdorf dem Kloster Fulda. In Anlehnung daran wurde der fränkische Rechen in das Wappen aufgenommen. An das 1189 gegründete ehemalige Benediktiner-Nonnen-Kloster zu Veilsdorf, welches dem Erzengel Michael gewidmet war, erinnert die Waage, das Attribut Michaels als Seelenwärter bei Gericht. Die Farben schwarz und gold symbolisieren die spätere Zugehörigkeit der Ortschaft zur Pflege Coburg.

Das Bauerndorf Veilsdorf, durch seine Werrawiesen von Kloster Veilsdorf getrennt und am linken Flußufer liegend, hat im Laufe von mehreren Jahrhunderten seinen Namen mehrmals geändert. Zuerst hieß es Fiselestorp, dann Filedorff, Vilesdorp, Veihelsdorff, Feielsdorf, Veylsdorf, Markveilsdorf, "Felsdorf" und schließlich Veilsdorf.

Veilsdorf war Pfarrkirchdorf und Marktflecken. Von den fränkischen Siedlern wurde der Ort so angelegt, daß er nicht leicht anzugreifen, wohl aber gut verteidigt werden konnte. Im Norden bot die Werra mit sumpfiger Werraaue einen natürlichen Schutz, im Süden und Westen sicherte der Weihbach, ein periodisch fließender Bach, den Ort. Nur wenig vom Weihbach entfernt schützte die Trigelsburg von Osten und Südosten das Dorf. Gegenüber der Burg befand sich das Steinhaus, in dem die Herren von Veilsdorf (Ritter) ihren Sitz hatten, was bis ins 15. Jahrhundert nachweisbar ist.

Veilsdorf hatte stets eine eigene, von dem ehemaligen Benediktiner-Kloster unterschriebene Pfarrkirche. In Veilsdorf gibt es zwei Kirchen. Das älteste dieser Bauwerke ist die St.-Veitskirche. Schon 1308 wurde sie urkundlich erwähnt. Bis zur Erbauung der Trinitatiskirche im Jahre 1604 war sie Pfarrkirche zu Veilsdorf, danach Friedhofskirche. Das Benediktinerkloster, 1189 ermals erwähnt, 1446 von einem Nonnenkloster in ein Mönchskloster umgewandelt, wurde während des Bauernkrieges 1524/25 von Bauern gestürmt, niedergebrannt und völlig zerstört. Die Klosterkirche fiel 1570 einem Brand zum Opfer.

Im Jahre 1760 gründete Prinz Eugen von Hildburghausen, Herzog zu Sachsen, in den Baulichkeiten des Klosteramtes eine Porzellanmanufaktur, die als älteste Thüringens gilt. Hergestellt wurden unter Leitung des Prinzen künstlerisch ausdrucksvolle Produkte, vor allem für den höfischen Bedarf. Trotz Herstellung wertvoller, noch heute in verschiedenen Museen ausgestellte Kunstporzellane im Rokokostil, geriet die Fabrik in Schulden. Zur Hebung des Umsatzes wurde 1789 Immanuel Greiner aus Limbach als Vertriebskaufmann eingestellt. 1797 ging die Fabrik in die Hände der Söhne von Gotthelf Greiner aus Limbach und an die Firma Friedrich Christian Greiner aus Rauenstein über.

Nach 1822 wechselte sie mehrfach den Besitzer. Erst unter Gustaf Kieser und Albert Heubach begann nach 1863 mit der Herstellung von Gebrauchs- und Industrieporzellan der wirtschaftliche Aufstieg des Werkes, zu dem dann auch noch die Zweigwerke Eisfeld und Brattendorf hinzukamen.

Seit 1883 in eine Aktiengesellschaft übergegangen, zählte die Fabrik vor dem 1. Weltkrieg eine Belegschaft von 1300 Arbeitern und Angestellten. Das Werk, vorübergehend aufgrund von Weisungen der SMAD durch das Land Thüringen verwaltet, wurde 1948 volkseigen und gehörte später zum Kombinat Keramische Werke Hermsdorf. Nach inkrafttreten des deutschen Einigungsvertrages mit allen Fertigungsstandorten unter Treuhandverwaltung und zu einer Aktiengesellschaft (Tridelta AG Hermsdorf) mit den Standorten Hermsdorf, Sonneberg und Veilsdorf umgebildet. Das Werk Kloster Veilsdorf, nunmehr GmbH, gehörte von 1992 bis 1996 zur Jenaoptik GmbH Jena. Seither ist es im Besitz der Firma Rauschert.

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